Wer eine Dokumentarfilm machen will, braucht nicht viel Geld. Es reicht ein iPhone G3. Dazu eine Spiegelreflexkamera Canon 60D mit Videofunktion. Und für den Ton ein Zoom H4n Aufnahmegerät. Mit dieser Ausrüstung drehte Stephan Knüsel zusammen mit seinem Bruder Jan negative:nothing.
Die Brüder begleiteten 2011 den Schweizer Thomas Köhler, der nach der Tsunami-Katastrophe Japan zu Fuss durchquerte. Der Japan-Liebhaber Köhler wollte damit seine Unterstützung für die Japaner zeigen. Für die Filmemacher war eine leichte Ausrüstung entscheidend, sagt Stephan Knüsel: «Die Ausrüstung für unseren Film musste aus praktischen Gründen klein und leicht sein. Mein Bruder und ich hatten je einen kleinen Rucksack dabei und da musste alles reinpassen.»
In den beiden Rucksäcken untergebracht waren neben Kamera, iPhone und Zoom:
- 1 Sony Wireless Ansteckmikrofon
- 2 batteriebetriebene LED-Lichter von Bescor
- GorillaPods für Licht und Kamera
- jede Menge Batterien und SD-Karten
- 16-35mm und 24-70mm Zoom Objektive für die Canon
Ich besuchte eine Vorpremiere des 78-minütigen Films im grossen Saal des Zürcher Kinos Abaton. Es war für mich faszinierend, eine Lowbudget-Produktion, deren Produktionsmaterial in zwei Rucksäcken Platz fand, auf der Grossleinwand zu sehen.
Der Film ist kein Hochglanzprodukt, Kameraführung und Licht sind zweckdienlich und ungekünstelt. Aber gerade das ist reizvoll und gibt dem Film eine unverfälschte Anmutung. Die Mischung von Canon-, iPod-, Archivmaterial und Fotos ist gelungen. Stephan Knüsel verschweigt nicht, dass in der Postproduktion viel Zeit für die Anpassung der Tonspur und die Nachbearbeitung des Bildmaterials aufgewendet wurde. Erwähnenswert ist der wunderbare Soundtrack von Yukio Elien Lanz und Tim & Puma Mimi.
Leitungskunst
20/04/2014
Hallo Videoreporter, schöner Artikel, schöner Film, schöne Vision! Wäre es Dir möglich, noch ein paar Sätze mehr zum Setup zu sagen? Warum Iphone und Zoom? Der Zoom für die Atmo und die laveliermikros mit dem Iphone für die Interviews? Weißt Du mehr dazu? Mit freundlichen Grüßen!
Jan Derrer
24/04/2014
DSLR-Kameras machen tolle Videobilder, leider ist der Ton aber nicht so toll. Deshalb empfiehlt es sich, ein Zoom für den Ton zu verwenden. Soviel ich weiss, verwendeten die Filmemacher meistens die Canon 60D und das Zoom für Interviews. Vermutlich verbanden sie das Lavalier-Mik mit dem Zoom. Die iPhone-Aufnahmen machte der Protagonist des Filmes selber und stellte sie den Filmemachern zur Verfügung. Aber frag doch die Filmemacher gleich selber: http://negativenothing.com/kontakt/.
Leitungskunst
24/04/2014
Vielen Dank fpr die Antwort, Jan, ich schau mal, ob ich die Filmemacher antexte!
bruno neurath-wilson
03/08/2014
Hallo an Leitungskunst … bin ebenso interessiert wie du und würde gerne hören, ob du die Filmemacher angetextet hast.
bruno
Leitungskunst
09/08/2014
Hallo Bruno, ich hatte nichts weiter unternommen, sondern selber weiter gesucht und lande wohl bei einem Setup mit diesem Lavaliermikro: http://www.amazon.de/dp/B001CITVNQ/ref=wl_it_dp_o_pd_S_ttl?_encoding=UTF8&colid=2606AJR8KOSRS&coliid=I2BWBBXKK4Z560. Die funkstrecke ist mir zu teuer. Das Zoom hab ich schon und finds toll.